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Vegan ist wunderbar – China’s Markt für Fleischalternativen wächst wie nie

Bei einer Bevölkerung von über 1,4 Milliarden Menschen kann selbst eine kleine Bewegung in Richtung pflanzlicher Ernährung erhebliche Auswirkungen auf die globalen Lebensmittelsysteme haben. Die gute Nachricht ist, dass der Trend zur pflanzlichen Ernährung in China zweifelsohne zunimmt. Bis Ende 2021 wird es in China über 200 Millionen Veganer geben. Der veganen Industrie wurde für 2023 ein Wert von 11 Milliarden Euro vorausgesagt, und es wird erwartet, dass sie zwischen 2022 und 2027 eine Wachstumsrate von jährlich 5,11 % verzeichnen wird. Laut einer aktuellen Umfrage reduzieren fast 40 Prozent der chinesischen Verbraucher ihren Fleischkonsum.

Der Zuwachs an pflanzlichen Verbrauchern hat jedoch nicht unbedingt dieselben Gründe wie die schwindende Zahl der Fleischfresser in Europa.

Denn Fleischalternativen gibt es in China schon seit langem. Zahhlose Tofusorten, von Seidentofu bis geräuchert, sowie Seitan und eine breite Palette beeindruckender Fleischimitate bieten eine vielfältige Auswahl an Atlternativen. Diese wurden in chinesischen buddhistischen Klöstern entwickelt, um Besuchern und Pilgern ein traditionelles Festmahl zu bieten, ohne gegen ihr Gebot des Vegetarismus zu verstoßen. In gewisser Weise ist die Fleischimitation in China also ein viel älteres und viel weiter entwickeltes Handwerk als im Westen.

Der Fleischkonsum steigt, aber auch der Konsum pflanzlicher Alternativen – ein Widerspruch?


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In der chinesischen Alltagskultur ist der Fleischkonsum jedoch seit vielen Jahren am Steigen. Seit Anfang der 1990er Jahre hat der Fleischkonsum in China stetig zugenommen. Im Jahr 2021 verzehrten die Chinesen fast 100 Millionen Tonnen Fleisch – 27% des weltweiten Gesamtverbrauchs und doppelt so viel wie die Vereinigtee Staaten. Gründe dafür sind die zunehmende Verstädterung und das steigende Einkommensniveau, wodurch Fleisch für die chinesischen Verbraucher leichter verfügbar und erschwinglicher geworden ist. Hinzu kommt, dass in der Vergangenheit, Fleisch als Statussymbol galt. Es ist also verständlich, weshalb sich tierische Produkte dermaßen großer Beliebtheit erfreuen.

Im ersten Moment klingt der Fleischverbrauch der Chinesen zwar viel, aber wenn man den Pro-Kopf-Verbrauch betrachtet, liegt China weit hinter den westlichen Ländern zurück. Im Jahr 2021 war der Pro-Kopf-Verbrauch nur halb so hoch wie in den Vereinigten Staaten.

Außerdem haben besonders in den letzten paar Jahren vegane Produkte immer mehr Platz auf den Supermarktschränken und in den Cafés. In Supermärkten findet man Oatly Eiscreme und pflanzliche Milch. Starbucks bietet auch in relativ niedrig entwickelten Städten Beyond Meat-Optionen an. Das gilt sogar für Hohhot, einer der inoffiziellen Fleischhauptstädte Chinas mit einer Küche, in der viel Rind- und Lammfleisch verzehrt wird. All dies war in 2019 noch nicht der Fall.

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Man sieht also, der Trend ist nicht eindeutig hin zu mehr Fleisch oder mehr vegan. Die chinesische Gesellschafft ist zwiegespalten. Es gibt einen Teil der Bevölkerung, der seinen Fleischkonsum drastisch erhöht und dies auch weiterhin tun wird. Aber es gibt auch die bereits erwähnte Gruppe chinesischer Verbraucher, die ihren Fleischkonsum reduziert. Was ist das Denken dieser letzten Verbrauchergruppe?

Was sind die Gründe für manche Chinesen sich mehr pflanzlichen Lebensmitteln zuzuwenden?

In China gibt es eine wachsende Gruppe bewusster Verbraucher, die sich für einen geringen oder gar keinen Fleischkonsum entscheiden. Laut McKinsey fällt etwas weniger als die Hälfte der chinesischen Verbraucher in die Kategorie der “bewussten Verbraucher”, die meisten von ihnen sind weibliche Babyboomer, die mit Fleischalternativen wie Tofu aufgewachsen sind. Viele bewusste Verbraucher in China beabsichtigen, ihren Fleischkonsum weiter zu reduzieren, wenn auch nicht in dem Maße der europäischen Verbraucher.

Auch die chinesische Regierung fördert eine pflanzliche Ernährung im Rahmen ihrer Bemühungen, die Kohlenstoffemissionen des Landes zu reduzieren und die öffentliche Gesundheit zu verbessern. Bereits 2016 hat das chinesische Gesundheitsministerium Ernährungsrichtlinien veröffentlicht, in denen die rund 1,4 Milliarden Einwohner aufgefordert werden, ihren Fleischkonsum um 50 % zu reduzieren.

Doch es bedarf natürlich auch der Zustimmung des Volkes um solche Änderungen tatsächlich herbeizuführen. Warum sind pflanzliche Lebensmittel also derzeit in China auf dem Vormarsch?

Eine von Rakuten im Jahr 2021 durchgeführte Umfrage ergab, dass die wichtigsten Gründe die Gesundheit (47 %), der Wunsch, etwas Neues auszuprobieren (40 %) und die Sorge um Tiere (37 %) sind.

Das Thema Gesundheit ist aufgrund der Pandemie besonders interessant. Da der Ursprung von Covid-19 möglicherweise mit Fleisch in Verbindung stand, ist das Interesse an pflanzlichen Alternativen durch die Pandemie merklich gestiegen. Corona hat auch das Interesse der Investoren an alternativen Fleischsorten gesteigert und den Herstellern von Fleisch auf pflanzlicher Basis mehr Vertrauen gegeben, damit sie weiterhin um ihren Marktanteil kämpfen. Außerdem scheint die Laktoseintoleranz unter der Bevölkerung zuzunehmen, und damit auch die Nachfrage nach laktose-freien Produkten.

Ein weiterer Grund ist ein kultureller Wandel und eine Marktverschiebung aufgrund einer umweltbewussteren Mittelschicht, die die Rettung des Planeten dem täglichen Verzehr von Schweinefleisch als Zeichen von Wohlstand und Erfolg vorzuziehen beginnt, wie die Rakuten-Studie ebenfalls zeigte.

Der Preis ist ebenfalls ein Thema. Auch wenn sich die Wirtschaft nach der Pandemie langsam erholt, wurden viele Chinesen in den letzten drei Jahren finanziell sehr hart getroffen und mussten daher ihren Fleischkonsum reduzieren, um Geld zu sparen.

Eins scheint unumstritten. Der chinesische Markt für pflanzliche Produkte ist derzeit reif für die Ernte. Die einzige Frage, die bleibt, ist, ob Sie auch die Früchte ernten werden?

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Laura Schmitt Avatar

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