Cross Border eCommerce (CBEC) boomt in China, unter anderem aufgrund der COVID Pandemie, aber nicht zuletzt auch durch die tatkräftige Unterstützung der Regierung.
Das Handelsvolumen hat sich in den letzten fünf Jahren fast verzehnfacht und hat im Jahr 2021 €260 Milliarden erreicht. Im ersten Halbjahr 2022 verzeichnete der Markt ein Wachstum des Handelsvolumens von 28,6% im Vergleich zum Vorjahr – und all dies während der Pandemie und regelmäßigen Lockdowns.
CBEC Pilotzonen erleichtern den chinesischen Markteintritt
Um CBEC zu vereinfachen und stark zu fördern, hat China so-genannte CBEC Pilotzonen eingeführt. Zweck der Zonen ist es, den Außenhandel anzukurbeln und neue Wettbewerbsvorteile auf dem Weltmarkt zu schaffen.
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Die erste dieser Zonen richtete China 2015 in Hangzhou in der ostchinesischen Provinz Zhejiang ein. Sie beherbergt viele etablierte Import-E-Commerce-Plattformen wie Tmall Global, NetEase Kaola und JD Worldwide. Die Zone ist im Grunde eine Sonderwirtschaftszone mit gewissen Vergünstigungen in den Bereichen Zollabfertigung, Steuern, Devisenabwicklung, Wareninspektion, Logistik und Finanzdienstleistungen. Als Voraussetzung besitzen diese Pilotstädte in der Regel Freihandelszonen (FTZ), umfassende Zollfreizonen und fungieren als logistische Knotenpunkte mit Handelspartnern.
Darüber hinaus verfügen diese CBEC Zonen über umfangreiche Lagermöglichkeiten innerhalb Chinas, wodurch E-Commerce-Unternehmen unverkaufte Waren aus Übersee einführen und vorab in Zolllagern lagern dürfen. Sobald die Verbraucher eine Bestellung aufgeben, beginnt sofort die Zollabfertigung und die Produkte können in nur zwei oder drei Tagen geliefert werden. Dies ist außerdem eine günstigere Strategie, da keine internationalen Portokosten anfallen.
Außerdem müssen die Waren über eine E-Commerce-Plattform abgewickelt werden, die mit dem chinesischen Zollnetz verbunden ist, damit der Abgleich der elektronischen Informationen über die “drei Dokumente” (Transaktion, Zahlung und Logistik) möglich ist. CBEC-Einzelhandelseinfuhren werden als Artikel für den persönlichen Gebrauch geregelt und dürfen nicht weiterverkauft werden. Daher sind für die erstmalige Einfuhr keine Lizenzgenehmigung, Registrierung oder Einreichung von Unterlagen erforderlich.
Rasanter Anstieg von CBEC Pilotzonen in ganz China und das Ost-Weste Gefälle
In den letzten sieben Jahren wurden immer mehr CBEC Pilotzonen in chinesischen Städten eingerichtet. Der letzte Stoß wurde Ende November 2022 genehmigt. Dadurch stieg die Gesamtzahl an CBEC Pilotzonen auf 165 verteilt durch das ganze Land. Die zuletzt hinzugefügten Zonen befinden sich in Zentral- und Westchina sowie in den Grenzregionen des Landes und inkludieren u.a. Xinjiang, Tibet, Yunnan, sowie die Innere Mongolei.
Dies ist eine neue Entwicklung nachdem jahrelang der Fokus auf Regionen an der Ostküste gelegen hat. Dies ist zusätzlich im Einklang mit Chinas “Go West”-Strategie, die darauf abzielt, die wirtschaftliche Kluft zwischen dem weniger entwickelten Westen und der wohlhabenden Ostküste zu verringern.
In diesen abgelegeneren westlichen Provinzen ist der elektronische Handel weniger entwickelt. Dadurch bleibt noch viel Potential, das die chinesische Regierung durch die neuen Pilotzonen ausschöpfen will. Auf diese Weise kann China zudem die lokale Marktwirtschaft fördern, die die Öffnung des Landes und die Integration in die globale Gemeinschaft vorantreiben kann.
China hat inzwischen langfristige bilaterale E-Commerce-Kooperationen mit mehr als 20 Ländern aufgebaut, darunter Vietnam, Neuseeland, Brasilien und die DACH-Region. Mit der rasanten Entwicklung von Chinas CBEC Aktivitäten wurden zudem grenzüberschreitende E-Commerce-Sonderzüge eingerichtet. Die Kategorien der von Europa nach China verschifften Waren haben sich allmählich von den anfänglichen Holz-, Automobil- und Ersatzteilen zu mechanischen und elektronischen Produkten, Lebensmitteln, medizinischer Ausrüstung, mechanischer Ausrüstung und Alkohol ausgeweitet. Statistiken zufolge übersteigt der Gesamtwert der von Zügen zwischen China und Europa transportierten Waren fast €180 Milliarden.
Erhöhung der Zoll-Grenzen und Erweiterung der CBEC Positivliste
Seit dem 1. Januar 2019 hat die Regierung das zollfreie Kontingent für eine einzelne Transaktion von €270 auf €675 erhöht und das jährliche Kontingent pro Person von €2700 auf €3500 ausgeweitet. Bei Überschreitung dieser Grenzen müssen die Verbraucher die vollen allgemeinen Einfuhrsteuern, einschließlich Zoll, Mehrwertsteuer und KV, zahlen.
Ein weiterer Schritt ist der Ausbau der “Liste der Waren im Rahmen des CBEC-Einzelhandelsimports”, die auch als CBEC-Positivliste bezeichnet wird. Durch die Positivliste können immer mehr ausländische Waren durch CBEC-Import an chinesische Verbraucher geliefert werden, da sie ständig erweitert wird. Im März 2022 wurden 29 neue Artikel aufgenommen, darunter Skiausrüstung, Tomatensaft und Golfausrüstung.
Sowohl die wachsende Positiv-Liste als auch die Ernennung von immer mehr CBEC Pilotzonen macht deutlich, dass CBEC eine Priorität der Regierung ist. Für Unternehmen im DACH-Raum bedeutet dies einen viel einfacheren Markteintritt im Vergleich zur Vergangenheit, als ausländische Firmen sich mit einem unglaublich komplizierten Verfahren zur Einrichtung eines Ladens vor Ort in China herumschlagen mussten.
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Photos by tommao wang and Fung Martin onUnsplash